Plattform fürs Essen
Im Atelier von Claudia Schoemig in
Berlin-Prenzlauer Berg wird jedes Stück frei an der Töpferscheibe
gedreht. Damit hatte die Keramikerin ziemlich viel zu tun in letzter
Zeit, denn das Restaurant Einsunternull im Stadtteil Mitte hatte 700 Stücke geordert: aus der bestehenden Serie Graph und der neuen Kollektion Silhouet.
Das passt insofern gut, als dass das Restaurant, genau wie Schoemig
Porzellan, ganz auf das Thema Handwerk und Regionalität setzt.
Die
neue Geschirrkollektion ist äußerst schlicht gehalten, nur die
geschwungenen Konturen tanzen aus der Reihe. An jedem Stück kommt der
Prozess des Drehens zum Ausdruck, der frappanterweise ganz ohne
Schablonen oder Eindrehformen gelingt. „Dadurch entstehen Gefäße, die
wie gewachsen wirken", sagt Claudia Schoemig.
Sie verwendet
Porzellanmasse aus Limoges in Frankreich, die extrem fein ist, was man
spätestens beim Anfassen spürt. Die naturweißen Objekte sind außen
poliert und innen transparent glasiert, spielen mit Licht und Schatten.
Gemeinsam mit Besteck von Pott, Gläsern von Milena Kling, Schneidebrettchen und Buttermessern aus Olivenholz ist der Tisch im Einsunternull wunderbar gedeckt und bildet eine „Plattform für das Essen", wie der Restaurantleiter das Gestaltungskonzept zusammenfasst. csh